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21 September, 2021Die glänzende Laufbahn von Yunia Arrieta als Bibliothekarin unserer Schule
Journalistische Arbeit: Lucía Robles. Bearbeitet von: José Ríos Mercado. In einem Punkt sind sich alle, die unsere Bibliothek der Deutschen Schule Barranquilla kennen, einig: Es ist ein besonderer Ort, an dem alle Stereotype verfallen und der für jede Feierlichkeit der Schule toll geschmückt wird. Hier passieren immer viele wunderbare Dinge voller Magie, die direkt aus den Büchern entschlüpft.
Das ist wohl das große Vermächtnis unserer Bibliothekarin Yunia Arrieta, die sich nach 25 Jahren an unserer Schule in ihre wohlverdiente Rente verabschiedet. Sie hat es geschafft, einen Ort, der früher von den Schüler*innen gemieden wurde, weil sie dort immer als Strafe für irgendeinen Streich zu Stille und Schweigen verdonnert wurden, in einen Ort zu verwandeln, an dem sie in die unzähligen Abenteuer der Bücher eintauchen und so ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen konnten.
Zum Anlass ihres Abschiedes haben wir noch einmal mit ihr gesprochen, um mehr über ihren Werdegang, ihre Anekdoten, Erinnerungen, Ideen und Zukunftspläne zu sprechen.
Wer ist Yunia Arrieta?
Mein vollständiger Name ist Yunia Liceth Arrieta Escobar, ich bin in Barranquilla geboren und habe an der Universidad de la Costa (CUC) Administration und Finanzwesen studiert. Ich bin die Älteste von neun Geschwistern und bin bei meinen mittlerweile verstorbenen Großeltern väterlicherseits aufgewachsen. Gemeinsam mit meinen Geschwistern, Cousins und Cousinen sind wir in einem sehr großen Haus aufgewachsen. Ich bin seit 34 Jahren mit Guillermo Simmonds verheiratet, Allgemeinmediziner der Universidad Metropolitana und Spezialist in Arbeitssicherheit. Gemeinsam haben wir drei Töchter: Andrea, Alisson (Absolventin des Jahrganges 2007) und Angélica (Absolventin des Jahrganges 2014).
Andrea hat an der Universidad del Norte ihren Abschluss in Bildung und Erziehung im Kindesalter gemacht und ist mittlerweile Kindergärtnerin. Sie hat zwei Töchter: Amelia und Olivia. Amelia ist gerade in die Kinderkrippe gekommen. Alisson hat an der deutschen Hochschule Niederrhein Produktdesign studiert und hat eine Tochter namens Luna. Angélica studiert Biologie an der Universität in Kiel.
Ich würde mich als eine fröhliche Person bezeichnen, der ihre Arbeit sehr wichtig ist. Ich bin zudem standhaft, organisiert und solidarisch. Die Leidenschaft und die Liebe zu dem, was ich tue sind mein täglicher Antrieb. Sie haben mich dazu gebracht, meine Projekte in Privatleben, Familie und Arbeit voranzubringen. Ich bin der Überzeugung, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein wundervolles Geschenk ist, von dem man so viel Lohnenswertes lernen kann. Ich glaube außerdem, dass die Arbeit gemeinsam im Team zu den besten Ergebnissen führt, mit denen man das Beste weitergeben kann.
Zu meinen Hobbies gehören Lesen, Tanzen, Sport, Serien schauen, mich mit meinen Freundinnen treffen und gemeinsam über alles zu reden und zu lachen, Gärtnern, Reisen, um andere Kulturen und Menschen kennen zu lernen, Miniaturkrippen sammeln, die Zeit mit meiner Familie und meinen Nichten genießen und an meinem persönlichen Wachstum zu arbeiten.
Was hat dich an die Deutsche Schule Barranquilla gebracht?
Ich bin 1995 an die Schule gekommen, um meine Freundin Aura Name in ihrer Elternzeit als Schulsekretärin zu vertreten. Als ich das beendet hatte, kam der damalige Schulleiter, Severino Lobo, auf mich zu und sagte mir, ich solle meinen Lebenslauf dalassen, da eine neue Stelle frei würde. Ich fragte ihn, für welchen Bereich, wobei ich mir eigentlich sicher war, dass es für die Verwaltung wäre. Da sagte er mir, dass es um die Stelle der Bibliothekarin ging. Ich sagte ihm daraufhin, dass ich keine Ahnung hätte, was man in einer Bibliothek machen muss und fragte, warum er an mich dachte. Er sagte zu mir: „Ich möchte jemanden in der Bibliothek haben, der Kinder gerne hat.“
Er sagte mir also, ich solle mich in diesem Bereich weiterbilden und informieren, weil er mich für die Stelle haben wollte. So begann mein Interesse an der wunderbaren Welt der Bibliotheken und Bücher. Am 15. Januar 1996 habe ich voller Freude als Bibliothekarin an der Schule angefangen. Ein einzigartiger Ort, mit einer tollen Verwaltungsleiterin, Frau Amparo de Molina, die mich bei allem unterstützt hat.
Wie war die Bibliothek vor deiner Ankunft?
Ich kann nicht sagen, wie es vor meiner Ankunft war, aber ich kann mich daran erinnern, dass die alte Bibliothek in den ehemaligen Räumlichkeiten groß und bis zur Decke mit verschlossen Schränken gefüllt war. Ich erinnere mich noch ganz genau an meinen ersten Tag: Ich bekam einen Beutel mit vielen Schlüsseln und fragte: „Und was muss ich tun?“ Und ‚Amparito‘ sagte mir: „Schließ die Schränke ab und pass auf, dass die Bücher nicht verloren gehen.“
Ich war sprachlos! Das war der Beginn einer magischen Arbeit, die es mir ermöglichte, jeden Tag neues zu erschaffen und mich neu zu erfinden. Die Schule gab mir die Möglichkeit, mich weiterzuentwickeln, mich auf diese große Herausforderung vorzubereiten, und so begann ich, alles zu darüber zu lernen, was mit der Bibliotheksarbeit zu tun hat. Ich habe Diplomlehrgänge in Bibliotheksmanagement und Leseförderung absolviert, um mich auf dem Laufenden zu halten. Ich ging auch Kooperationen mit Verlagen ein, die meine Ideen und später auch die Projekte unterstützten.
Ich begann, die Buchmesse in Bogotá, Literaturkonferenzen und später auch das Buch- und Kulturfestival in Medellín zu besuchen. Alles, was ich zu Kinder- und Jugendliteratur gesehen habe, habe ich in der Bibliothek umgesetzt. So füllte sie sich Stück für Stück mit Leben, und zwar jedes Mal mit einer neuen Auswahl an Büchern. Die Kinder kamen nicht mehr nur, um ihre Hausaufgaben zu machen, sondern um zu lesen, was zu meinem Hauptanliegen wurde.
Wie haben sich Projekte wie der Buchclub, die Woche der Bibliothek, die Buchmesse, Karneval, Ostern und das bikulturelle Weihnachten verwirklichen lassen?
All diese Projekte ergaben sich mit der Zeit, aus meinem Wunsch, die Bibliothek zu einem Ort zu machen, der zum Lesen, Forschen und Hausaufgaben machen einlädt, oder auch einfach die Kinder und Besuche in ihre Welt eintauchen lässt. So ist der Buchclub entstanden. Er hat 1997 mit den Schüler*innen der Oberstufe und den Büchern zu der Serie ‚Escalofríos‘ von dem Normas Verlag angefangen. Wir haben uns einmal die Woche getroffen und Stück für Stück haben sich Gruppen gebildet, bis er zu einer der beliebtesten AGs der Grundschule und später auch der Oberstufe wurde.
Von da an war es einer meiner Träume, einen Buchclub für Eltern, Ehemalige und Angestellte zu gründen. Diese neue Tendenz der Bibliothek zeichnete sich schnell ab. Ich wollte diese „wunderbare Welt“ der Bücher nach außen bringen. Dazu musste ich die Kinder- und Jugendliteratur genau kennen und erforschen, was mir viel Spaß macht, um sie präsentieren und das Interesse anderer erwecken zu können. Von jeder Buchmesse in Bogotá kehrte ich mit neuen Ideen und Projekten zurück, wie z. B. der Woche der Bibliothek, in Zusammenarbeit mit der Spanischabteilung. Es war als würde ich etwas von der Messe in Bogotá direkt in die Bibliothek mitbringen: Leseworkshops, Treffen mit Schriftsteller*innen, Spiele und Handpuppen.
Jedes Jahr fand ein Fest der Worte statt, zu dem alle eingeladen waren. Dann kam der bikulturelle Karneval zum Kultur- und Karnevalsprojekt hinzu, das von CAS-Schüler*innen begleitet wurde. Später kamen Ostern und das bikulturelle Weihnachtsfest hinzu, um deutsche Traditionen widerzuspiegeln, auch mit Unterstützung der CAS- und Austauschschüler*innen. Unsere Großeltern sind und werden immer diejenigen sein, die die mündlichen Überlieferungen am besten erzählen, deshalb waren sie in unserer Bibliothek besondere Gäste beim Buchclub am Nachmittag, der immer ein lang ersehntes Treffen war!
Auch die Feiern zum Muttertag mit den Kindern aus den AGs waren immer etwas Besonderes. Die Mütter erzählten Märchen es gab ein gemeinsames Kaffeekränzchen.
Was für Anekdoten kannst du aus deinem Leben als Bibliothekarin erzählen?
Ich würde sie nicht Anekdoten nennen, eher unvergessliche Momente.
- Mein erster Arbeitstag und wie die Schüler*innen in die Bibliothek kamen, um mich kennen zu lernen.
- Der Standortwechsel und die neue Bibliothek, bei deren Bau das im Fokus stand, was ich entwickeln wollte: ein Raum für Kreativität.
- Die ersten Buchclubs.
- Meine erste „Woche der Bibliothek“
- Die Nachmittage mit den Großeltern.
- Die ersten Workshops für die Eltern.
- Als ich zum Anlass des hundertjährigen Bestehens der Deutschen Schule Barranquilla Karnevalsprinzessin war.
- Wie die Bibliothek zum hundertsten Geburtstag der Schule in ein Museum verwandelt wurde.
- Die Kaffeekränzchen für die gemeinsamen Buchclubs.
- Die Abschlüsse meiner Töchter.
Was sind die wichtigsten Lektionen, die du aus deiner Zeit an der Schule mitnimmst?
- Die Erfüllung jeder einzelnen Herausforderung, um eine Bibliothek mit verschiedenen Bereichen zu schaffen, in der sich die Gemeinschaft in jeder Ecke, die sie finden kann, wohl fühlt.
- Die Motivation, Neues zu schaffen und mich selbst neu zu erfinden.
- Die Freude an der Entwicklung neuer Aktivitäten und Projekte.
- Ich habe gelernt, im Team zu arbeiten und die Arbeit jeder einzelnen Person zu akzeptieren und wertzuschätzen, um Träume und Wünsche voranzubringen.
- Dass das Leben mir die Möglichkeit gegeben hat, an einem besonderen Ort mit wunderbaren Menschen zusammenzuarbeiten, die mir ein glückliches Leben bereitet haben.
Was wirst du am meisten von der Schule vermissen?
- Definitiv die Kinder, die über die ganze Zeit mein Antrieb waren. Ich habe die Aktivitäten immer sehr genossen und bin mir sicher, sie auch.
- Die morgendlichen Spaziergänge über den Sportplatz, wo ich ganz für mich war und Gott für all meine Segen danken konnte.
- Die Pausen und die Gespräche mit den Vorlesenden.
- Meine Kolleg*innen, die mir den Tag versüßt haben.
- Die Besuche von Eltern auf der Suche nach einem guten Buch.
- Meine liebe Omaira Acuña, die mich mit ihrem Lächeln, ihrer Blume am Ohr und ihrer aufmerksamen Art immer mit Freude angesteckt hat.
- Die Mittagessen mit meinen Freundinnen auf der Plattform, die immer in Lachen geendet haben.
Welche Pläne hast du für diesen neuen Abschnitt?
Erst einmal bin ich dankbar für diese Zeit, die nun beginnt. Ich möchte reisen, die Zeit mit meiner Familie und meinen drei Nichten genießen und Zeit für mein persönliches Wachstum nutzen. Immer mit offenen Armen für alle Segen, die Gott für mich und meine Familie bereithält. Danke, danke, danke, Deutsche Schule Barranquilla, für diese 25 Jahre voller Lernen, Freundschaften, die in meinem Herzen verewigt sind und Kolleg*innen, die mich auf ihre eigene Art immer dazu motiviert haben, für meine Träume zu kämpfen. Ich verabschiede mich glücklich, zufrieden und mit schönen Erinnerungen, dank derer ich immer weiter träumen kann.