Die glänzende Laufbahn von Yunia Arrieta als Bibliothekarin unserer Schule
21 September, 2021Die Schüler*innen der Klassen 9 und 10 erhielten ihre langersehnten DSD I-Zertifikate
24 September, 2021Kreativprojekt zu den längerfristigen Ursachen des Ersten Weltkrieges (Geschichte Klasse 9)
Geschrieben von: Stephan Prümm Als am 28. Juni 1914 bei seinem Staatsbesuch in Sarajewo der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand bei einem politischen Attentat ums Leben kam, markierte dies den Höhepunkt einer angespannten internationalen Problemlage, die sich dann in der Julikrise, wie in einem Lauffeuer, zu einem Konflikt zwischen mehreren Großmächten ausbreitete und schließlich im August desselben Jahres in den Ersten Weltkrieg mündete.
Dass dieses Ereignis mit seinen dramatischen Folgen von über 20 Millionen Toten sowie der globalen politischen und wirtschaftlichen Neuordnung, auch rezent noch Aktualität besitzt, beweist etwa das im Jahr 2012 erschienene Buch „Die Schlafwandler – Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ von Christopher Clark, in welchem sich der renommierte Historiker ebenso mit der Kriegsschuldfrage wie auch mit den längerfristigen Ursachen des Ersten Weltkrieges beschäftigt.
Clark kommt, auch im Zusammenhang mit einem aktualisierten europäischen Narrativ der Gegenwart, zu dem Urteil, dass alle beteiligten Großmächte gleichermaßen eine Verantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs getragen hätten. Doch wie war es überhaupt erst zu der angespannten Konstellation – dem Pulverfass Balkan, dem Wettrüsten in Europa und der Konkurrenz des Hochimperialismus - gekommen, von der man schon damals wusste, dass sie brandgefährlich war?
In dem mehrwöchigen Geschichtsprojekt der Klassen 9 sollten die Schülerinnen und Schüler diesen längerfristigen Ursachen des Ersten Weltkriegs nachgehen. Hierzu konnten sie durch didaktisch aufbereitetes Material sowie über eine eigenständige Internetrecherche Informationen sammeln, um diese schließlich in einer kreativen Videoreportage, die als Examen bewertet wurde, zu präsentieren.
Inhaltlich besitzt das Thema insofern höchste Relevanz, als es nicht nur medial auch im Rahmen des 100. Jahrestages der Ereignisse wiederaufgegriffen wurde, sondern weil es den Lernenden grundlegende Einsichten in die Internationalen Beziehungen ermöglicht, welche für den Anforderungsbereich des IB (International Baccalaureate) notwendig sind. Das Lernprofil des IB möchte zu kritischen Denkern erziehen, welche über eine Reflexionsfähigkeit, auch über komplexere Sachverhalte, verfügen. Hierzu gehörte es, dass die Schülerinnen und Schüler sich aus kritischer Distanz und unter Berücksichtigung multikausaler Faktoren den Ursachen des Ersten Welktriegs annäherten.
Als Methodik wurde eine kreative Videoreportage ausgewählt, bei der mit sehr viel Gestaltungsfreiheit die längerfristigen Ursachen des Ersten Weltkrieges vorgetragen werden konnten. Dabei unternahmen die Schülerinnen und Schüler eine Zeitreise, in der sie die Perspektive eines Berichterstatters zu Beginn der Augustereignisse 1914, die den Ausbruch des Ersten Weltkriegs markierten, einnahmen.
Ein Lernprozess, bei dem eine Selektion und Aufbereitung von relevanten und wertvollen Informationen ebenso wie eine Sensibilisierung für das professionelle Neutralitätsgebot eines Journalisten erreicht wird. Der Umgang mit Medien war und ist eine Herausforderung, sowohl in der Vergangenheit wie auch in der Zukunft – Die Deutsche Schule Barranquilla zeigte auch hier wieder ihr exzellentes Niveau.